Der E-König
Wer fährt da so spät noch auf der A3?
Der Vater ist’s, und die Tochter dabei.
Die Fridays-for-Future-Demo ist aus,
Und Vati bringt die Prinzessin nach Haus.
Mein Kind, was machst Du bloß für ein Gesicht? –
Siehst, Vater, du den E-König nicht?
Den E-König auf der linken Spur? –
Mein Kind, es ist doch ein Tesla nur. –
„Du liebes Kind, komm, steig bei mir ein!
Wir werden bald 15 Millionen sein.
Und auch die Ladeinfrastruktur
Geht in die Millionen dann, warte nur!“
Mein Vater, mein Vater, und hörest Du nicht,
was der E-König mir leise verspricht? –
Ach Kind, ohne Förderung geht da nichts mehr,
Die Zulassungsstatistik leidet schon schwer. –
„Willst, feines Mädchen, Du mit mir ziehn?
Mein Strom ist sauber, mein Strom ist grün.
Und sollte der Akku zur Neige gehn
Wird schon ein Lader zur Verfügung stehn.“
Mein Vater, mein Vater, und siehst Du nicht dort
E-Königs Windrad am düstern Ort? –
Mein Kind, mein Kind, das Windrad steht.
So ist das halt, wenn der Wind nicht weht. –
„Ich krieg Dich schon, ich hol Dich ins Boot.
Wenn’s sein muss, per Verbrennerverbot.“
Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!
E-König hat mir ein Leids getan! –
Dem Vater grauset’s. Er tritt aufs Pedal.
„I’m walking“ summt er und tankt bei Aral.
Er bringt das Töchterchen sicher nach Haus
Und denkt sich, das wächst sich hoffentlich aus.
Der E-König hat treue Vasallen, und sie kämpfen für ihn nicht mit dem Schwert, sondern per Video. Höret, Bürger, wie Doktor Whatson „die größten Lügen über Elektroautos“ zu widerlegen sich anschickt.
Und eins vorneweg: Egal was hier bei diesem Video rauskommt, eins steht schon jetzt fest: E-Autos sind die Zukunft. Das ist in der Industrie mittlerweile klar. Auch wenn im Verbrenner-Aus Ausnahmen für E-Fuels festgehalten wurden, will kaum ein Hersteller nach 2035 noch Verbrenner produzieren – und das wurde schon vor dem Verbrenner-Aus entschieden.
Ach, wir haben gar keine Wahl? Auch, wenn die „Lügen“ gar keine Lügen sind? Was in der Industrie „mittlerweile klar“ ist, ist mir mittlerweile gar nicht mehr klar. Momentan sieht es mir eher danach aus, dass sich die deutsche Automobilindustrie übertölpeln lässt und dann, wenn die E-Welle ausgelaufen ist, ihren technologischen Vorsprung eingebüßt haben wird. Und ich werde an dieser Position festhalten – schon, weil es sonst kaum Sinn ergäbe, den Rest des Videos anzusehen und zu kommentieren.
Okay. Kommen wir mal zu den Fakten: Theoretisch können einige E-Autos über 600 km mit einer einzigen Ladung fahren. Zum Beispiel erreicht der Mercedes-Benz EQS bis zu 770 km und der chinesische Hersteller Nio will den ET7 bald auf 1.000 km Reichweite bringen!
Na, dann bin ich beruhigt. Den Mercedes-Benz EQS bekommt man für 109.551 Euro und 40 Cent, den Nio ET7 mit der aktuell höchsten Batteriekapazität, die für 580 km gut sein soll, sogar schon ab 90.900 Euro. Der dicke Akku mit 1.000 km Reichweite wird, wenn denn mal irgendwann in Deutschland erhältlich, auch kein Schnäppchen werden. Dreisatz vom kleinsten Akku (75 kWh, 81.900 Euro) über den mittleren (100 kWh, 90.900 Euro) auf den großen (150 kWh) lässt mich von 108.900 Euro ausgehen. Können wir bei diesem geschmackvollen Preisniveau denn davon ausgehen, dass das Reichweitenversprechen eingehalten wird?
In der Praxis fällt die Reichweite oft niedriger aus, vor allem im Winter, bei aufgedrehter Klimaanlage oder auf der Autobahn. Das Radio hat übrigens keinen großen Effekt. Aber immerhin gibt es mit dem WLTP-Wert eine Größe, mit der man verschiedene E-Autos vergleichen kann. Und – sind wir mal ehrlich – bei den Spritangaben für Verbrenner sieht das nicht besser aus. Der ICCT vergleicht verschiedene Datenquellen und kommt fürs Jahr 2019 auf einen durchschnittlich 39% höheren Spritverbrauch als angegeben.
Schade. Nicht nur um die Reichweite, sondern darum, dass dem Herrn Doktor kein besseres Argument als Adam und Eva einfällt. Die Frau hat mir von der Frucht gegeben, und die Schlange war‘s, und die Benziner schummeln auch! Stimmt zwar, daran sind wir aber schon lange gewöhnt, und wir tanken dann einfach früher nach. Ist ja zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich und schnell erledigt. Geht doch sicher auch bei Elektroautos, oder?
In einer Umfrage wurden die Sorgen von E-Auto-Käufern ermittelt. 73% davon nannten die Reichweite, 60% das Laden auf langen Strecken. Nach drei Jahren würden sich jetzt 98% von ihnen wieder ein E-Auto kaufen. Ich übrigens nach vier Jahren auch. Reichweite und Langstreckentauglichkeit sind für 99 bzw. 95% „kein Problem“ oder wenigstens „mit Gewöhnung ok“. Drei Viertel treten längere Strecken ohne Bedenken an. Neben der größeren Reichweite ist aber auch die Ladeinfrastruktur entscheidend. Dann kommt man auch mit kleinem Akku oder im Winter überall hin. Und hier hat sich in den letzten Jahren richtig viel getan: Die Anzahl der Ladepunkte hat sich seit 2017 mehr als verzehnfacht, seit 2021 mehr als verdoppelt. Und das Aufladen geht auch immer schneller: Im letzten Jahr ist insbesondere die Zahl der Schnellladepunkte gewachsen. Darunter fällt alles mit einer Ladeleistung über 22 Kilowatt, und klar: wirklich schnell ist das noch nicht. Aber über 60% der Schnellladepunkte bieten Leistungen von 149 Kilowatt und aufwärts, und das ist tatsächlich schon ziemlich zackig. Auch wenn Temperatur und Ladestand die Ladeleistung beeinträchtigen, gibt es immer mehr Modelle, die den Akku vor dem Laden aufheizen und so in 30 Minuten 300 Kilometer und mehr aufladen. Oder wie wir in unserer Doku über E-Autos: Knapp 100 Kilometer in 5 Minuten, womit man dann direkt wieder eine Stunde Autobahn fahren kann.
Ich stelle fest, dass meine Überschlagsrechnung von vor zweieinhalb Jahren immer noch gültig ist: selbst im Idealfall (Schnellladepunkt und schnellladefähiges E-Auto) dauert die Betankung eines E-Autos zehnmal so lang wie die eines Benziners. Entsprechend sollten wir uns in der schönen neuen Welt des Doktor Whatson etwa zehnmal so viele „Tankstellen“ wie heute vorstellen. In unserem schönen Städtchen mit vier Tankstellen auf 25.000 Einwohner könnte man ja schon mal über die Lage des neuen Tankviertels nachdenken. Klar, manche Leute können auch zuhause laden (wenn auch viel langsamer…), aber dazu kommen wir später. Vielleicht noch eine Anmerkung: 60% der Schnellladepunkte sind zum 01.07.2023 insgesamt 11.242 Stück, und das sind 11,5% aller Ladepunkte. Doch nun zur Umwelt.
In vielen E-Autos sind Metalle enthalten, die teuer und schwierig abzubauen oder ethisch fragwürdig sind. Zum Beispiel Kobalt: Die Nachfrage steigt stetig. Nach Angaben des Cobalt Institute wurden 2021 34% oder 59.000 Tonnen und damit der größte Teil des global verwendeten Kobalts für E-Autos eingesetzt. Und Kobalt wird von vielen direkt mit Kinderarbeit und schlechten Arbeitsbedingungen in Verbindung gebracht. Auch Lithium ist nicht unproblematisch. Weil es in fast allen Akkus eingesetzt wird, steigt der Bedarf natürlich: Von 2016 auf 2022 hat sich der Abbau verdreifacht! Lithium ist zwar reichlich vorhanden, aber verteilt. Die Gewinnung durch die Austrocknung von Sole kann zu Problemen bei der Wasserversorgung führen. Neben Lithium und Kobalt werden auch noch weitere potenziell kritische Rohstoffe verwendet, wie Metalle der seltenen Erden, die übrigens nicht für die Akkus, oder Nickel. Unproblematisch sind sie alle nicht. Aber erstens werden diese Rohstoffe nicht nur in Batterien für Elektroautos verwendet, sondern auch in anderen Geräten oder in der Industrie. Wir müssen uns bewusst machen, dass jede Form von Konsum die Umwelt belastet. Durch die Kritik am E-Auto sind die Missstände in der Rohstoffbeschaffung endlich in der Öffentlichkeit angekommen – was gut ist. Aber das bedeutet eben nicht, dass andere Produkte “besser” sind und auch nicht, dass wir keine E-Autos bauen sollten.
Den Trick mit der Beschuldigung Dritter hatten wir schon. Amüsant ist die hinzukommende moralische Aufwertung der E-Autos: ohne diese wüssten wir vielleicht gar nicht, dass der Abbau von Metallen schädlich ist! Ansonsten will ich nicht zu sehr meckern: die Probleme und möglichen Abhilfen werden (auch im weiteren Verlauf des Videos) immerhin benannt. Lustig wird es dann wieder im Fazit zum Thema:
In Zukunft werden die Batterien übrigens noch grüner: Im EU-Parlament wurde im Juni ein Gesetz verabschiedet, das den kompletten Lebenszyklus der Batterien berücksichtigt, von der Rohstoffbeschaffung bis zum Recycling. Ab Juli 2024 muss dadurch der gesamte Fußabdruck der Batterie angegeben werden, ab 2027 soll ein CO2-Höchstwert für Batterien festgelegt werden.
Ich frage mich ernsthaft, wie lange es die EU in ihrer jetzigen Form, samt Operettenparlament und diktatorischer Kommission, noch geben wird. Wenn wir uns die ganzen Flüge von Parlamentariern, Lobbyisten und Fußvolk von und nach Brüssel und Straßburg schenken würden, könnten wir auch ganz viel CO2 einsparen. Wer dadurch seine Arbeit verliert, darf Batterien grün anmalen – oder meinetwegen etwas Anständiges lernen oder studieren und an der Batterieentwicklung tüfteln. Oder an der Stromerzeugung!
Stichwort Strom: Dazu gibt es gleich mehrere Mythen. Zum Beispiel wird immer wieder behauptet, dass das Stromnetz nicht für E-Autos ausgelegt sei. So wie hier, oder Headlines wie „Wärmepumpen, Solaranlagen, E-Autos: Warum das Stromnetz an seine Grenzen kommt“. Aber stimmt das wirklich? In einem Experiment von Netze BW wurden 10 E-Autos an Bewohner einer Straße vergeben, die alle am gleichen Stromkreis hängen. Damit hatte dieses Gebiet eine Quote von 50% E-Autos, deutlich mehr, als wir aktuell in Deutschland haben. Durch die unterschiedlichen Tagesabläufe haben nie mehr als fünf der Autos gleichzeitig geladen, und selbst das nur 0,1% der Zeit! Es laden also nie alle Menschen gleichzeitig ihr E-Auto. Deswegen wird das Stromnetz nicht so sehr belastet, wie es vielleicht am Anfang scheint.
Hierzu fällt mir wirklich nur ein, dass zehn E-Autos noch viel besser als acht Mäuse sind…
Jetzt werden größere Projekte entwickelt, die ganze Viertel abdecken. Schon 2019 hat außerdem eine Studie aus der Industrie ergeben, dass das Stromnetz schon damals bereit für 45 Millionen E-Autos sei, und das ohne Ausbau. Einzige Voraussetzung: ein intelligentes Lademanagement. Das ist aber auch aus anderen Gründen eine super Idee. Denn in Zukunft sollen E-Autos unser Stromnetz entlasten, statt es zu belasten, indem die Batterien als Stromspeicher genutzt werden und so Schwankungen der Erneuerbaren ausgleichen.
Dazu habe ich mich schon vor einem Jahr ausgelassen. Vielleicht noch einmal zur Verdeutlichung: selbst wenn der Fiebertraum von 15 Millionen E-Autos eines Tages Realität geworden und die notwendige Rückladestruktur installiert sein sollte: wie viele Besitzer hängen ihr E-Auto selbstlos an die Steckdose, wenn das bedeuten könnte, dass sie am nächsten Tag überrascht feststellen müssen, dass sie nicht mehr zur Arbeit fahren können? Wie viel der Kapazität ist überhaupt abrufbar (es sind ja nicht immer alle Akkus voll, und E-Autos sind in erster Linie zum Fahren da, also möglicherweise unterwegs)? Wie viel von der theoretischen Abdeckung des Strombedarfs eines halben Tages bleibt dann übrig? Ein paar Minuten? Und dann kommt die Sonne wieder raus, und der Wind fängt wieder an zu wehen?
Bleiben wir beim Strom: […] 60% der Befragten bezweifeln in einer Allensbach-Umfrage, dass Elektroautos umweltfreundlicher sind. Einige Kritiker behaupten, E-Autos würden als zusätzliche Verbraucher nur Kohlestrom verfahren und seien damit nicht klimafreundlicher. Mit dieser Grenzstrom-Rechnung gibt es aber gleich mehrere Probleme. Erstens: Nur weil E-Autos „neue Verbraucher“ sind, haben sie nicht weniger Anrecht auf grünen Strom. Sie sind nicht mehr für Kohlestrom im Netz verantwortlich als Kühlschränke, Trockner oder Föhns.
Jetzt wird es absurd. Was ist denn bitteschön „Anrecht auf grünen Strom“? Natürlich muss sich eine neue Klasse von Verbrauchern hinten anstellen! Die etwa 50 Millionen deutschen Kühlschränke dürften in der Größenordnung von 50 Mio. * 100 kWh = 10 TWh pro Jahr verbrauchen, die Trockner insgesamt etwa auf demselben Niveau liegen (nur ein Drittel bei der Anzahl, aber etwa dreifacher Strombedarf) und die Föhns darunter (100 kWh pro Jahr kann eine ambitionierte Föhnerin schon erreichen, aber nicht jeder föhnt). Gehen wir mal von insgesamt 25 TWh pro Jahr für die genannten Geräteklassen aus. Etwa ab 10 Millionen E-Autos würden diese bei einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern diese Schwelle überschreiten. Bei Haushaltsgeräten gab es in den vergangenen Jahrzehnten deutlich positive Entwicklungen beim Stromverbrauch. Was ist hier von E-Autos zu erwarten?
Zweitens: In Deutschland besitzen laut einer Umfrage vom Fraunhofer ISI fast die Hälfte der Haushalte mit E-Auto eine eigene PV-Anlage. 84% besitzen einen Ökostrom-Vertrag, deutlich mehr als im Bevölkerungsdurchschnitt. Man könnte also sagen, dass E-Autos den Ausbau der Erneuerbaren, gerade im Kleinen, unterstützen!
Vielleicht sollte mal jemand dem Herrn Doktor erklären, dass Batterien nicht per EU-Parlamentsbeschluss grün werden und dass Strom nicht durch Abschluss von Ökostrom-Verträgen grün wird. Letztlich müssen wir alle nicht nur (noch) die E-Autos direkt subventionieren, sondern auch noch indirekt über die PV-Anlagen.
Drittens laden E-Autos nicht nur in windstillen Nächten, sondern das ganze Jahr über. Man kann ihren Nutzen fürs Klima nicht an einigen Tagen messen, an denen durch die E-Autos ein Kohlekraftwerk mehr angeworfen wird. Wie schon gesagt, könnten E-Autos als zusätzlicher Speicher die Stromschwankungen der Erneuerbaren sogar ausgleichen und damit dafür sorgen, dass wir weniger abhängig von Fossilen werden.
Bin ich verwirrt oder der gute Doktor Whatson? Es ist gut fürs Klima, wenn E-Autos so viel wie möglich laden? Was genau passiert denn in windstillen Nächten? Müssen nun zusätzliche Kraftwerke angeworfen werden, um die E-Autos zu laden, oder werden die E-Autos dann entladen, damit keine zusätzlichen Kraftwerke angeworfen werden müssen? Dem selektiven Wunschdenken scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.
Gut, dann lasst uns über Geld reden. Grundsätzlich werden E-Autos in der Anschaffung immer günstiger. Der Umweltbonus wurde zwar gesenkt, aber 2023 gibt es immer noch 6.750 Euro beim Kauf eines E-Autos unter 40.000 Euro. In diesem Jahr haben Tesla und andere Hersteller schon mehrfach Rabatte von mehreren Tausend Euro angeboten.
Naja. Grundsätzlich werden wir in Europa gemolken, wie und wo es nur geht, damit andere Märkte quersubventioniert werden können. Einen VW ID.3 beispielsweise bekommt man hierzulande ab 39.995 Euro (damit man gerade so noch die volle Förderung abgreifen kann). Ein vergleichbarer Benziner (VW Golf) ist für 10.000 Euro weniger zu haben – was aber letztlich nicht das eigentliche Problem ist. In China kann man den ID.3 für umgerechnet etwa 20.000 Euro kaufen. Umgekehrt sollte man nicht zu begehrlich auf chinesische E-Kleinwagen schauen, die in China günstig zu haben sind. Mit welchem Preis wäre wohl in Europa für diese E-Autos zu rechnen? Und schließlich belügen wir uns selbst, wenn wir die staatliche Förderung vom Kaufpreis abziehen. Jeder Euro, der in solche Subventionen gesteckt wird, fehlt an anderer Stelle – und erlaubt es den Herstellern, die Preise hochzuhalten.
Herr Doktor, Ihre Schlussworte, bitte.
Ok, was bedeutet das jetzt? In meinen Augen ist die Sache klar. E-Autos starten durch die Batterie mit einem höheren Fußabdruck in ihr Leben. Aber während der Lebensdauer gleicht sich das durch die höhere Effizienz wieder aus. Dabei profitieren E-Autos von einem steigenden Grünstromanteil, und zwar jetzt und in Zukunft noch mehr. Dass es weltweit bei der Förderung von Rohstoffen Konflikte gibt, ist nicht neu. Aber das passiert eben nicht nur für E-Autos. Trotzdem muss sich da auf jeden Fall etwas tun. Das Lieferkettengesetz ist ein Anfang, aber wir brauchen noch mehr: Siegel für Rohstoffe und ihre Förderung, ein besseres Recycling oder eben Akkus ohne Konfliktrohstoffe. Seit unserer letzten Doku zum Thema, die ihr euch gerne hier angucken könnt, ist nur noch eindeutiger geworden, dass E-Autos die Zukunft sind. Durch höhere Reichweiten und ein immer besseres Ladenetz sind E-Autos definitiv alltagstauglich. Abstriche muss man eventuell bei den Anschaffungskosten machen und wenn man keine Möglichkeit hat, regelmäßig da zu laden, wo man sowieso schon ist.
Aber – und das ist mir wichtig zu sagen: E-Autos werden das Klima nicht retten, und das hat den einfachen Grund, dass Autos an sich schon schlecht sind. Mobilität mit Fahrrad, Bus und Bahn ist oft günstiger, gesünder, und vor allem umweltfreundlicher. Aber falls man tatsächlich auf ein Auto angewiesen ist, auf das man auf keinen Fall verzichten will, führt jetzt und vor allem in Zukunft kein Weg am elektrischen Fahren vorbei. Wie immer, bleibt neugierig, euer Cedric.
Ja, gar nicht mal so falsch, wenn auch blauäugig beim Blick in die Zukunft. Aber warum ist es notwendig (abgesehen vom Clickbait und der persönlichen Bereicherung), von den „größten Lügen über Elektroautos“ zu fabulieren, dann überhaupt keine wirklichen Lügen aufzudecken und argumentativ ständig auf Ausweichmanöver zurückzufallen? Warum reicht es nicht aus, auf tatsächliche Vorteile von E-Autos (leise, stinken nicht, hohes Drehmoment, weniger mechanische Verschleißteile) hinzuweisen und sie als Alternative neben die Verbrenner zu stellen? Ist der E-König nackt?