In der ZEIT vom 23.01.2020 werden von Dr. Julia Verlinden Weltuntergangsphantasien bedient: "In 50 oder 60 Jahren? Da ist alles hinüber! [...] Haben Sie den Schuss nicht gehört? Wir haben noch zehn Jahre, um die Klimakrise aufzuhalten." Aber wenn es um Versorgungssicherheit geht, obsiegt das Prinzip Hoffnung: "Dieses Thema ist durch. Modellrechnungen und Praxisbeispiele belegen: Mit erneuerbarer Energie kann künftig durchgängig die Strommenge erzeugt werden, die man braucht." Natürlich ohne Kernenergie, denn wie schreibt Frau Dr. Verlinden in ihrem Newsletter: "Atomkraft ist und bleibt hochgradig riskant und teuer. Außerdem produziert jedes AKW radioaktive Müllberge, für die es nach wie vor keine sichere Entsorgung gibt. Ein zurück zur Atomkraft darf es daher nicht geben." Damit ist sie in ihrer Partei nicht alleine. Daniel Cohn-Bendit (wenn auch mit interessanten Aussagen über andere Länder): "Für Deutschland ist das vorbei." Cem Özdemir: "Ich halte Atomkraft für eine nicht beherrschbare Technologie. Das Kapitel ist abgeschlossen." Annalena Baerbock: "Klimaschutz bedeutet für uns ein Ausstieg aus fossiler Energie und dazu zählt auch die Atomkraft."
Ich bin bereit (und damit ist keine Wertung verbunden), um einen ordentlichen Geldbetrag zu wetten, dass wir in 20 Jahren einen Großteil unseres Energiebedarfs aus Kernenergie decken werden - entweder aus eigener Produktion oder durch Import. Und ich lege noch drauf, dass es vermutlich eine grüne Regierung sein wird, die den Ausstieg aus dem Ausstieg beschließen wird. Ich glaube, dass Robert Habeck als Kanzlerkandidat das weiß - von ihm finde ich nämlich nur deutlich vorsichtigere Aussagen.
Anmerkung vom 08.11.2022: Die Laufzeitverlängerung haben wir schon mal…