In der Weite des Buchstabenmeeres sind in jüngerer Zeit zwei neue Inseln aufgetaucht, die scheinbar weit voneinander entfernt liegen, aber doch einige Parallelen hinsichtlich ihrer jeweiligen Flora und Fauna aufweisen.
Beide Inseln haben sich lange und kaum beachtet unter der Wasseroberfläche gebildet und tauchten dann plötzlich auf. ChatGPT ist das Ergebnis langjähriger KI-Forschung und vor allem erst durch den exponentiellen Anstieg der Rechen- und Speicherkapazität möglich geworden. An der mRNA-Technik wurde viele Jahre lang nicht besonders erfolgreich geforscht, bis eine Krise die Chance bot, den Anwendungszweck zu ändern und die Technik als Produkt massiv in den Weltmarkt zu drücken.
Beide Techniken versprechen uns einen Nutzen, nutzen uns aber eigentlich aus. ChatGPT ist wertlos ohne die Befütterung mit all dem Textmaterial, das die Menschheit bisher produziert hat. Eine mRNA-Injektion bringt den menschlichen Körper dazu, ein schädliches Protein selbst zu erzeugen, um es dann hoffentlich zu bekämpfen.
Beide Techniken wurden von eher kleinen Unternehmen entwickelt, dann aber unter das Joch von Weltkonzernen gestellt. Pfizer produziert und vertreibt die von BioNTech entwickelten mRNA-Injektionen, und Microsoft hat inzwischen so viel in ChatGPT investiert, dass wohl kaum noch Entscheidungen ohne Beteiligung von Microsoft getroffen werden können. Wie gut, dass sich Sam Altman sicher ist, dass Microsoft „unsere Werte teilt“…
Beide Techniken profitieren, solange wir es zulassen, von ihren eigenen Schwächen. All diejenigen, die sich gerade damit beschäftigen, ChatGPT unsinnige Aussagen zu entlocken, liefern das Trainingsmaterial für die nächste Version. Und eine mRNA-Injektion, die keine sterile Immunität herstellt, sondern vielleicht sogar noch die Virusevolution antreibt, schafft und vergrößert sich ihren eigenen Markt.
Inseln tauchen recht plötzlich auf und gehen noch schneller unter.
Wenn das Objekt deiner Begierde umsonst ist, dann bist du wahrscheinlich das Produkt.